Freiwilliges Engagement:
Was ist das genau?

Eine Gruppe Menschen steht im Kreis auf einer Wiese unter Bäumen. Das Wetter ist war und sonnig

Die oskar | freiwilligenagentur lichtenberg fördert freiwilliges Engagement mit dem regionalen Schwerpunkt Lichtenberg und Hohenschönhausen. Doch was bedeutet freiwilliges Engagement eigentlich genau? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Was ist freiwilliges Engagement?

Als freiwilliges Engagement gelten Tätigkeiten, die:

  • freiwillig und gemeinschaftsbezogen ausgeübt werden,
  • im öffentlichen Raum stattfinden,
  • nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet sind.

Grundlage dieser Definition bildet die Begriffsbestimmung aus dem Bericht „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ aus dem Jahr 2002, herausgegeben von der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags.
Außerdem stärkt freiwilliges Engagement die Demokratie und ermöglicht Mitbestimmung.
Häufig werden die Begriffe Ehrenamt, Freiwilligenarbeit oder bürgerliches Engagement als Synonym für freiwilliges Engagement benutzt – auch wenn sie im engeren Sinn unterschiedliche Formen des freiwilligen Engagements bezeichnen.

Welche Arten von freiwilligem Engagement gibt es?

Freiwilliges Engagement gibt es in allen gesellschaftlichen Bereichen, beispielsweise:

  • in Sport und Kultur,
  • bei der Freiwilligen Feuerwehr,
  • in sozialen Einrichtungen ,
  • bei Organisationen, die sich für politische Belange, Tier- und Umweltschutz einsetzen.

Mehr als die Hälfte der Engagierten nutzen für ihre freiwillige Tätigkeit das Internet. Solch ein digitales Engagement zeichnet sich zum Beispiel dadurch aus, dass:

  • sich Menschen in sozialen Medien vernetzen,
  • Blogs, Newsletter und Onlineberichte schreiben,
  • die Homepage ihres Vereins oder ihrer Organisation betreuen.

Wie viele Menschen engagieren sich freiwillig?

Seit 1999 werden in Deutschland alle fünf Jahre aktuelle statistische Daten zum freiwilligen Engagement erhoben und veröffentlicht. Für die letzte Umfrage (Survey) im Jahr 2019 wurden 27.762 Personen ab 14 Jahren befragt.

Dieser 5. Deutsche Freiwilligensurvey zeigt, dass sich:

  • 40 Prozent der Deutschen freiwillig engagieren – Frauen wie Männer gleichermaßen. Das sind umgerechnet ungefähr 28,8 Millionen Menschen.
  • Die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen am stärksten engagiert, gefolgt von den 14- bis 29-jährigen.
  • Der Anteil der freiwillig Engagierten über alle Altersgruppen seit 1999 zugenommen hat, am meisten bei der Gruppe ab 65 Jahren.

Warum engagieren sich Menschen freiwillig?

Die Gründe, warum sich Menschen freiwillig engagieren, sind vielfältig und von Person zu Person unterschiedlich.

Häufig ist die Motivation, die dahintersteckt:

  • etwas Sinnvolles für die Gesellschaft zu tun oder etwas an sie zurückzugeben,
  • sein Wohnumfeld aktiv mitzugestalten,
  • anderen Menschen zu helfen,
  • sich beruflich weiterzuentwickeln,
  • Strukturen im Vereins- und Freizeitsport zu schaffen und zu erhalten,
  • sich für Soziales, Umwelt, Tiere und politische Belange einzusetzen.

Freiwilliges Engagement ermöglicht es zudem:

  • sich mit Gleichgesinnten auszutauschen,
  • seinen Hobbys nachzugehen,
  • seine Talente und Fähigkeiten einzubringen,
  • seinen Horizont zu erweitern und Neues zu lernen,
  • im Alter weiterhin aktiv zu sein,
  • Sozialkontakte zu knüpfen, zum Beispiel weil man neu in einer Stadt ist, der Partner oder die Partnerin gestorben ist, der Freundeskreis schrumpft oder Familienangehörige weit weg wohnen.

Und nicht zu vergessen: Wer Gutes für sich und andere tut, erntet Gutes. Das bringt Spaß und macht glücklich.

Wird freiwilliges Engagement bezahlt?

Nein, freiwilliges Engagement wird nicht bezahlt. Es ist jedoch möglich, eine Aufwandsentschädigung in Form einer Ehrenamtspauschale oder Übungsleiterpauschale zu bekommen.

Ehrenamtspauschale: Diese können Menschen erhalten, die nebenberuflich in einer gemeinnützigen Einrichtung tätig sind. Sie ist bis zu einer Höhe von 840 Euro im Jahr steuerfrei und nicht auf bestimmte Tätigkeiten beschränkt.

Übungsleiterpauschale: Diese kommt üblicherweise im Sport vor. Man kann sie auch bekommen, wenn man sich gemeinnützig im pädagogischen und künstlerischen Bereich engagiert oder nebenberuflich in der gemeinnützigen Pflege von alten und kranken Menschen sowie Menschen mit Behinderung tätig ist. Sie ist bis zu einer Höhe von 3.000 Euro steuerfrei und auf bestimmte Tätigkeiten beschränkt.

Ob und unter welchen Bedingungen man eine Pauschale bekommen kann, erfragt man am besten bei der jeweiligen Organisation oder Einrichtung, bei der man aktiv werden möchte.

Wie kann ich mich freiwillig engagieren?

Man kann sich sozial, politisch, sportlich oder künstlerisch freiwillig engagieren. Grundlegend hat Jede:r die Chance, ein für seine Interessen passendes Angebot zu finden.

In jedem Berliner Bezirk gibt es Freiwilligenagenturen. Man kann sich per E-Mail, Telefon oder persönlich an die jeweilige Agentur in seinem Bezirk wenden und über die verschiedenen Angebote informieren und bei Interesse vermitteln lassen.

Darüber hinaus gibt es viele Möglichkeiten, über Online-Datenbanken geeignete Angebote zu finden. Hier eine Auswahl:

Wie viel Zeit muss ich für freiwilliges Engagement aufbringen?

Laut dem Deutschen Freiwilligensurvey von 2019 spendet die Mehrheit der freiwillig Engagierten ein bis zwei Stunden pro Woche, manche sechs und mehr.

Wer sich nicht auf eine bestimmte Wochenstundenzahl festlegen kann oder will, hat die Möglichkeit, sich an einzelnen Freiwilligen-Aktionen zu beteiligen. Diese finden häufig auch an Wochenenden statt.

Normalerweise können Menschen, die sich freiwillig engagieren, selbst entscheiden, wie viel Zeit sie aufwenden. Schließlich ist freiwilliges Engagement keine Arbeit, die durch einen Vertrag geregelt ist und vergütet wird und damit einer Pflicht zur Leistungserbringung unterliegt. Trotz dieser Wahlfreiheit ist es wichtig, verlässlich zu sein. Absprachen, die man trifft, sollte man einhalten. Kommt etwas Unerwartetes dazwischen, sollte man dies so rechtzeitig wie möglich mitteilen. Denn egal, wo und wie man sich engagiert, man ist immer Teil einer Interessengemeinschaft und leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.

Weiterführende Links und Quellen

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