Wer im Lichtenberger Weitlingkiez aussortierte Kleidung, Bücher oder Deko weitergeben möchte, kann dafür jetzt den Findus-Tauschschrank vor der oskar | freiwilligenagentur lichtenberg nutzen. Der Metallschrank mit bunten Fenstern wurde bei oskars Nachbarschaftsfest am 26. April 2025 eingeweiht. Auch sonst stand der Nachmittag ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit und Austausch. Eingeladen waren alle aus der Nachbarschaft der Freiwilligenagentur und darüber hinaus. Bei Mitmach-Aktionen wie Schmuck-Upcycling, Gemüse fermentieren oder Makramee-Knüpfen kamen die Gäste schnell miteinander ins Gespräch. Auch Findus, der neue Tauschschrank, wurde ausgiebig bestaunt und genutzt.

Der Findus-Tauschschrank bei oskar
Anders als typische Bücher-Tauschschränke, ist Findus so gestaltet, dass viele verschiedene Gegenstände Platz finden. Besonders praktisch ist die Kleiderstange mit Kleiderbügeln. Regalbretter sind natürlich auch vorhanden und schnell füllten sich beim Nachbarschaftsfest alle Fächer des Tauschmöbels. Von Fahrradhelmen über Vintage-Kleidung und Modeschmuck bis zu Kinderbüchern reichte die Bandbreite. Petra Grampe hatte eigens eine aussortierte Vase mitgebracht. Sie ist Vorständin der Stiftung Stadtkultur der HOWOGE, welche den Tauschschrank auf dem Vorplatz der Freiwilligenagentur finanziert und organisiert hat. Die gemeinnützige Stiftung will sozialen, intergenerationalen und interkulturellen Austausch stärken und fördert nachhaltige Projekte.
Tauschen und Austauschen unter Nachbar:innen
Zum Austausch lädt Findus ganz bestimmt ein – und zwar nicht nur zum Austausch von Dingen. Ein tolles Design-Element ist nämlich eine Sitzbank, die direkt am Schrank befestigt ist. Hier werden in Zukunft sicherlich Gelegenheiten zum Treffen und Austauschen mit Nachbar:innen entstehen. Entwickelt wurde der Findus-Tauschschrank übrigens erst 2023 in einer Abschlussarbeit und bei oskar steht eines der ersten fertigen Exemplare. Nutzen können den Schrank, die Sitzbank und ebenfalls angebrachtes Fahrradwerkzeug alle Interessierten – und das unabhängig von den Öffnungszeiten der oskar | freiwilligenagentur. Der Standort ist frei zugänglich vor der Weitlingstraße 89 in 10317 Berlin.


Ein E-Lastenrad für alle
Mit der Begrüßung von Findus war es aber noch nicht getan an diesem sonnigen Samstagnachmittag. Die oskar | freiwilligenagentur bekam noch einen weiteren nachhaltigen Neuzugang: das E-Lastenrad namens „Käthe‟. Auch hier gilt der Dank der Stiftung Stadtkultur der HOWOGE, die das Rad in Kooperation mit der bezirklichen Freiwilligenagentur Nachbar:innen und freiwillig Engagierten zur Verfügung stellt. Es kann kostenlos über das Projekt fLotte Berlin ausgeliehen werden. Käthe ist ein wendiges, zweirädriges Lastenrad und kann entweder mit einem Kasten (inklusive Sitze und Gurte für Kinder) oder als Plattform-Lastenrad verwendet werden. (Hier gibt es weitere Informationen zum Ausleihen bei fLotte Berlin).
Schmuck-Upcycling und Makramee
Nachdem Findus und Käthe mit kleinen Reden offiziell begrüßt waren, erkundeten die Gäste neugierig die weiteren Attraktionen des Nachbarschaftsfests. An Biertischen und -bänken gab es vielfältige Mitmach-Aktionen für Groß und Klein. So bot Isabelle von Black Cats Upcycling Schmuck-Basteln und -Upcycling an. Besonders beliebt waren Ketten und Armbänder aus bunten Perlen. Isabelle half auch beim Reparieren von beschädigtem Schmuck und gab Tipps, wie alter Schmuck in etwas neues verwandelt werden kann.



An einem Tisch direkt daneben wurden bunte Stoffreste zu Makramee geknüpft. Die Handarbeits-Technik hatte bereits in den 1970er Jahren einen Boom und erfreut sich seit wenigen Jahren erneut großer Beliebtheit. Damit war Makramee-Knüpfen eine tolle Gemeinschaftsaktivität für Großeltern und Enkel. Angeleitet wurde das von zwei Engagierten von KulturNest.
Kunst in der oskar | galerie
Wer nicht selbst kreativ werden wollte, sah sich im Innenraum die neue Ausstellung der oskar | galerie an. Die Schau mit Natur-Aquarellen und abstrakten Gemälden von Ramona Emmerich war erst am Vorabend mit einer großen Vernissage eröffnet worden (Hier geht es zum Blog-Beitrag über die Ausstellung). Zwar war kein Sekt mehr von der Vernissage übrig, aber Kaffee, Tee und kalte Limo standen in großer Menge bereit. Die Getränke waren für die Nachbarschaftsfest-Gäste übrigens ebenso kostenlos wie die leckeren Möhren-Hot-Dogs, die draußen vom Bündnis Feuer & Flamme gegrillt wurden. Hier ersetzt eine gegrillte Möhre das Würstchen. Andere Zutaten, wie Rotkohl, Zwiebeln, Gurken und Ketchup hat sich jede:r selbst auf den Hot Dog geladen.



Kräutersalz und -essig selber machen
Um den Grillstand herum gruppierten sich weitere Mitmach-Tische: An einem wurden unter Anleitung verschiedene Gemüsesorten fermentiert. Beim Stand von Nisi’s Kräuterwirtschaft mischten sich die Experimentierfreudigen ihr eigenes Kräutersalz – zum Beispiel mit Löwenzahnblüten. Direkt daneben ging es gleich mit Kräutern weiter. Sabine erklärte, wie man eigenen Kräuter-Essig ansetzt. Aus einer Vielzahl von Kräuter-Töpfen suchte sich jede:r eine Mischung aus, die lecker und zugleich hübsch anzusehen ist. Denn Basilikum, Rosmarin, Salbei und Co. wurden in Glasflaschen gesteckt und anschließend mit herkömmlichem Essig aufgefüllt. Diese gelungene Mischung aus Küchenregal-Deko und gesundem Würzmittel konnten die Teilnehmenden anschließend mit nach Hause nehmen.
Nachhaltigkeit und Miteinander
Zu Nachhaltigkeit und Miteinander – den Themen des Nachmittags – passte auch die mobile Fahrradwerkstatt von Garage 10 e.V., wo ehrenamtliche Fahrradtüftler dabei halfen, das eigene Fahrrad zu reparieren und für den Frühling fit zu machen.
Vorkenntnisse waren übrigens bei keiner der Aktionen nötig. Entweder halfen die Expertinnen oder die Nachbar:innen unterstützten sich gegenseitig und kamen so ganz unkompliziert miteinander ins Gespräch. Alle waren sich einig, dass sie den Findus-Tauschschrank zukünftig öfter mal durchstöbern werden.



Dieser Beitrag entstand in der Redaktion Zeigen, was geht!
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