Unter der Rubrik „Zeigen, was geht!“ finden Sie Berichte,  persönliche Eindrücke und Fotos zu den Mitmachaktionen der Freiwilligentage.

Fotos: Fiona Finke

Zum feierlichen Abschluss der Freiwilligentage 2022 waren alle Freiwilligen zum Danke-Fest eingeladen. Die von der oskar | freiwilligenagentur lichtenberg organisierte Feier fand am 17. September 2022 im Nachbarschaftshaus Kiezspinne im Wohngebiet Frankfurter Allee Süd statt. Mit Märchen, Science Slam, Tanz-Akrobatik, Kinderschminken und Jazz Musik war das Programm so vielseitig wie die Mitmach-Aktionen der Freiwilligentage. Zwischendurch blieb Zeit für den Austausch untereinander. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt: von Kaffee und Brownies bis zu Mini-Burgern und vegetarischem Sushi. Wer auf die gute Stimmung anstoßen wollte, konnte das mit Sekt oder Softdrinks tun.

Märchen für Groß und Klein

Die Märchenerzählerin Nicola Knappe erzählt vom Pechvogel, der sein Glück nicht sieht und deshalb unglücklich bleibt

Manche Gäste waren am Vormittag noch bei Mitmach-Aktionen dabei gewesen. Am 17. September war auch der World Clean Up Day und es fanden besonders viele Müllsammel- und Stadtnatur-Aktionen statt. Nach solch anstrengenden Engagements kam es ganz gelegen, dass das Danke-Fest am Nachmittag entspannt mit einer Märchenstunde begann. Die professionelle Märchenerzählerin Nicola Knappe hatte extra Geschichten zu den Themen Helfen und Glück ausgesucht. Dank ihrer mitreißenden Erzählweise tauchten die Zuhörenden jeden Alters schnell in die Fabelwelt ab. Es ging zum Beispiel um den Pechvogel. Der hat anscheinend immer Pech und geht deshalb zu einer weisen Frau um sich helfen zu lassen. Unterwegs trifft er verschiedene Menschen mit ihren ganz eigenen Problemen. Als er die weise Frau endlich findet, sagt sie ihm, dass er sein Glück auf dem Weg finden wird. Auf dem Rückweg übersieht er allerdings alle Hinweise. Das Publikum in der Kiezspinne stöhnte jedes Mal mitleidig auf. Am Ende der Geschichte bleibt der Pechvogel unglücklich. Doch die anderen Personen des Märchens finden durch seine Handlungen ihr Glück.

Ehrenamtliches Engagement hilft nicht nur anderen, sondern ist auch ein Gewinn für die Ehrenamtlichen selbst.

Anne Jeglinksi, Leitung Geschäftsstelle Bezirke, Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin

Freiwilliges Engagement hält die Gesellschaft zusammen

Der Bezirksbürgermeister Michael Grunst freut sich über reges Engagement im Bezirk

Nach zwei unterhaltsamen, aber auch nachdenklich machenden Märchen, wurden die Danke-Fest-Gäste in die Realität zurück geholt. Es folgten nämlich Reden von Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke), von Anne Jeglinski vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin, sowie von Peter Wagenknecht, dem Projektleiter der oskar | freiwilligenagentur lichtenberg. Alle drei dankten den Engagierten im Bezirk. Der Bezirksbürgermeister freute sich besonders, dass dieses Jahr rund 500 Menschen bei den Aktionen der Freiwilligentage in Lichtenberg mitgemacht haben. Anne Jeglinski richtete den Dank des Paritätischen Wohlfahrtsverbands aus, der Mitinitiator der Berliner Freiwilligentage ist. Sie wies darauf hin, dass ehrenamtliches Engagement nicht nur anderen helfe, sondern auch ein Gewinn für die Helfenden sei. Bei den Mitmach-Aktionen der Freiwilligentage träfen sich Leute, die sich sonst vielleicht nie treffen würden. Es könnten Freundschaften und viel Positives entstehen. Sie setzte die Freiwilligentage aber auch in einen größeren Rahmen und betonte, das freiwilliges Engagement die Gesellschaft zusammenhalte. Etwas das in Zukunft noch wichtiger werde. Als abschließender Redner lies Peter Wagenknecht von der oskar | freiwilligenagentur lichtenberg die Freiwilligentage nochmals Revue passieren und machte die Vielschichtigkeit der angebotenen Aktionen deutlich. Deren Schwerpunkt lag 2022 auf Nachhaltigkeit und so gab es viele naturbezogene Aktionen wie Stadtbäume gießen, Frühblüher in der Nachbarschaft pflanzen oder Müll einsammeln. Dazu kamen soziale Aktionen, wie die Räume einer Gemeinschaftsunterkunft streichen oder Vorlesen in Seniorenheimen; und sogar ein großes Sportfest mit Kindern. Beteiligt hatten sich auch Lichtenberger Politiker:innen, von denen einige zum Danke-Fest gekommen waren. Der Bezirksbürgermeister stellte sie kurz vor, damit die Gäste ihre Abgeordneten erkennen und bei Bedarf später mit ihnen ins Gespräch kommen konnten. Dabei waren der stellvertretende Bezirksbürgermeister Kevin Hönicke (SPD), Bezirksstadträtin Filiz Keküllüoğlu (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Abgeordnetenhauses Hendrikje Klein (Die Linke) und der BVV-Fraktionsvorsitzende Kevin Einenkel (SPD).

Jazz Musik und Science Slam

Die Band Boxi Barré kommt gut an

Nach den Reden begann der Party-Teil des Nachmittags, denn die Jazz-Band Boxi Barré betrat die Bühne. Die vier Herren aus Friedrichshain legten mit Bass, Gitarre, Schlagzeug und deutschsprachigem Gesang los und sorgten für eine entspannte Stimmung. Die Gäste bewegten sich zur Musik, bedienten sich am Buffet und kamen miteinander ins Gespräch. Wem es drinnen zu laut für eine Unterhaltung war, konnte das Gespräch in den hellen Hof des Nachbarschaftshauses verlegen. Im Foyer der Kiezspinne hatte derweil die Maskenbildnerin Lana Lange ihren Tisch mit Farben und Pinseln aufgebaut. Sie verwandelte Kindergesichter in Tiger und Schmetterlinge. Aber auch die älteren Gäste fanden Freude an der farbenfrohen Kunst. So war ein glitzerndes Highlight neben dem Auge oder ein temporäres Tattoo am Unterarm auch bei Erwachsenen zu sehen. Drinnen im Saal beendeten Boxi Barré ihr kleines Konzert nach zahlreichen Songs, denn das Danke-Fest-Programm ging noch weiter. Als nächstes war wieder Stille im Publikum angesagt, denn alle lauschten dem Science Slammer Samson Völk. Der erklärte zunächst kurz, was ein Science Slam eigentlich ist: zwei oder mehr Teilnehmende tragen Gedichte, Kurzgeschichten oder ähnliches zu einem vorgegebenen wissenschaftlichen Thema vor. Das Publikum stimmt dann ab, was ihnen besser gefallen hat. Streng genommen sei sein heutiger Auftritt also gar kein Slam, gab er zu. Denn es gab keine Konkurrenz. Das störte das Publikum aber nicht weiter, ging es doch um den Inhalt seiner Kurzgeschichte. Der Slammer hatte die Aufgabe bekommen, sich etwas zu den Themen Nachhaltigkeit und Engagement auszudenken – eben passend zu den Freiwilligentagen 2022. Heraus kam eine Geschichte, die viele so oder ähnlich aus dem eigenen Alltag kannten. Samson erzählte aus seinem WG-Leben und wie er versuche, verantwortungsvoll und Ressourcen schonend zu handeln, dann aber doch mal bei einem Lieferservice oder Online-Handel bestelle, weil es im Alltag manchmal einfacher sei. Niemand ist perfekt, aber jeder kleine Schritt zählt – das konnte die Moral seiner Kurzgeschichte sein. Es folgte noch einmal ein lebhafter Programmpunkt auf der Bühne. Zu schnellen Beats aus den Lautsprechern begeisterte Schülerin Miriam mit ihrer Tanz Akrobatik das Publikum. Das Danke-Fest endete danach, wie es begonnen hatte: mit Märchen. Genau der richtige Ausklang für diesen abwechslungsreichen Nachmittag

Das Danke-Fest wurde von der oskar | freiwilligenagentur lichtenberg organisiert, die dabei übrigens tatkräftige Unterstützung von Ehrenamtlichen hatte – zum Beispiel bei der Bewirtung und bei der Berichterstattung.

Übersicht Freiwilligentage

Das Nachbarschaftshaus Kiezspinne

Mehr Infos zur Band Boxi Barré

Dieser Beitrag entstand in der Redaktion Zeigen, was geht!
Sie ist die Freiwilligen-Redaktion der oskar | freiwilligenagentur lichtenberg. Freiwillig Engagierte verfassen für die Redaktion Beiträge über Themen im Zusammenhang mit Engagement. Das Format der Beiträge kann in der Redaktion frei gewählt werden, neben Texten sind auch Videos oder anderes möglich. Die jährlich stattfindenden Freiwilligentage stehen besonders im Fokus. Die Zeigen, was geht! – Redaktion steht allen Interessierten offen. Wir treffen uns an jedem 2. Donnerstag im Monat. Wer mitmachen möchte, meldet sich bitte bei Gül Yavuz: guel.yavuz@oskar.berlin