Zeigen, was geht: Plenum der Fridays for Future

Text und Fotos von Oriana Schepelmann

Immer montags trifft sich im Café Maggie in der Frankfurter Allee 205 die Bezirksgruppe Lichtenberg von FridaysForFuture Berlin. An diesem überraschend warmen Montag ist das Treffen auch eine Mitmachaktion bei den Freiwilligentagen. Vier Engagierte der Gruppe Antonia, Clara, Arian und Johannes erwarten auf dem Plätzchen vor dem Café mit Pappe, Farben, Wassermelone und Keksen neue Gesichter, um sich und ihr Engagement vorzustellen und für die 6. Globale Klimademo am übernächsten Freitag, den 25.09.2020 Plakate zu gestalten.

Die Bezirksgruppe Lichtenberg besteht seit dem August des vergangenen Jahres und aus den damals vier Menschen die sie begründeten, sind mittlerweile 11 Engagierte geworden. Unter den Berliner Bezirksgruppen von FFF ist sie eine der aktivsten, berichtet Clara, die außer in der Bezirksgruppe auch noch auf gesamtberliner Ebene mitmacht. Die Schüler*innen und Studierenden organisieren Fahrraddemos, Plakataktionen im Kiez, Stadtbaumgießen und Demos vor dem Rathaus. Dabei sind sie auch kiezübergreifend vernetzt, eine größere Demo führte gemeinsam mit FFF-Pankow vom Rathaus Lichtenberg bis zum Weißen See. Die Gruppe engagiert sich aber nicht nur innerhalb der großen FridaysForFuture- Bewegung. Lokal orientiert, bemüht sich auch konkret mit der kommunalen Politik zusammenzuarbeiten. Zum Beispiel hat sie sich direkt an Vertreter*innen der BVV gewendet um zu erreichen, dass die in diesem Sommer in Berlin vielfach aufgestellten Pop-up- Radwege auch in Lichtenberg entstehen könnten.

Neue Gesichter kommen leider im Laufe der Nachmittagsaktion der Freiwilligentage nicht dazu. Dass die diesjährige Anmeldeaufforderung wohl manche etwas abschreckt, die nicht gleich so verbindlich sein wollen, vermuten wir. Stimmung und Kreativität lassen sich die anwesenden Aktiven davon aber nicht trüben. Plakate sollen heute entstehen und nachdem zur Erfrischung noch eine Wassermelone aufgeschnitten wurde geht es mit dem Malen los.

Während des entspannt-konzentrierten Arbeitens mit Pinsel und Farbe werden die anliegenden Aktionen der Gruppe besprochen. Am Freitag kommen Aktivisten aus Köln an, die co2-neutral mit dem Fahrrad nach Berlin gefahren sind und sollen begrüßt werden. Die Demo in der kommenden Woche ist natürlich Gesprächsthema. Weil Jenny und ich von Oskar da sind und einige Fragen stellen, erzählt jeder etwas davon, wie er zum Engagement gekommen ist. Am prägnantesten formuliert es Arian:“ Die sind hier so wie ich!“ Damit meint er seine Besorgtheit um Klima und Umwelt und die Notwendigkeit, für den Erhalt von beidem etwas zu tun. Dabei auch am eigenen Verhalten etwas zu ändern sei einfach notwendig aber das wolle immer kaum jemand tun. Hier sei das anders, es gebe Austausch und gemeinsames Handeln. Clara berichtet über die Strukturen der Bewegung FridaysForFuture und wie die Bezirksgruppe darin eingebunden ist.

Es sind ganz unterschiedliche junge Menschen, die hier sitzen und für die gemeinsame Sache Plakate malen. Arian ist mit der Schule fertig, weiß aber noch nicht genau wohin es jetzt geht, Clara studiert und ist auch parteipolitisch aktiv. Antonia ist Studentin und Johannes hat bereits eine kleine Familie. Ihre Lebensumstände sind ganz verschieden, doch sie alle arbeiten nebeneinander, gemeinsam und freundschaftlich, engagiert für ein Ziel, dass uns eigentlich alle verbinden müsste: unsere Lebensgrundlage, unsere Welt für uns lebenswert zu erhalten.

Auf den fertigen Plakaten finden sich bekannte Slogans wieder: “Climate Change is real“,“There is no Planet B!“ und „1,5 Grad jetzt!“. Adrian malt aber auch ein ganz individuelles Plakat, das statt eines Slogans seine Botschaft in Bildern aussagt. Es erzählt von Aliens, die im Anflug auf die Erde doch noch abdrehen, weil diese ihnen schon zu unwirtlich und verbraucht erscheint.

Zum Ende des Treffens wird gemeinsam das große Ankündigungsbanner für die #KeinGradWeiter- Demo am 25.09.2020 über der Tür des Kaffee Maggie aufgehängt. Auch vom Fußweg ist es gut sichtbar und motiviert so hoffentlich viele weitere, nicht nur junge Menschen, sich für unser aller Klima einzusetzen und am übernächsten Freitag bei der globalen Demo mitzumachen. Leider mit Maske und Abstand, aber gemeinsam.

Auf Instagram kann man das Engagement der Lichtenberger FFF-Gruppe in Bildern verfolgen und auf dem Laufenden hält eine Telegram-Gruppe. Die engagierte, fröhliche Truppe will gern noch weiterwachsen, mitmachen kann jede*r!

Mehr Infos finden sich auf Instagram

https://www.instagram.com/accounts/login/?next=/fff.berlin_lichtenberg

und der Webseite von FFF

Zeigen, was geht! ist die Freiwilligen-Redaktion der oskar |freiwilligenagentur lichtenberg. Engagierte Menschen verfassen für die Redaktion Beiträge über Themen im Zusammenhang mit Engagement. Die jährlich stattfindenden Freiwilligentage stehen besonders im Fokus. Die Zeigen, was geht! – Redaktion ist grundsätzlich offen für alle Intressierten Wir treffen und ca. 1 Mal im Monat.

Wer mitmachen möchte, meldet sich bitte bei Gül Yavuz: guel.yavuz@oskar.berlin