Zeigen was geht: Scholem zol zayn oyf der gatser velt!

Frieden soll sein auf der ganzen Welt!

Von Hans Joachim Jesch

Das hätte der Leitspruch seien können, für den Mitmach-Chor am Montagabend, den 16.9.2019 im Heinrichtreff.
„Singt oif Jiddisch“, singen also in einer fremden Sprache, die gerade in Berlin doch so viele vertraute Worte enthält. Was man heute als jiddisch bezeichnet, sprachen die Juden Osteuropas bereits vor 1000 Jahren und
auch nach dem von Moses Mendelssohn im 18. Jahrhundert initiierten „Aufbruch aus dem Ghetto“, nachdem die Juden in Deutschland deutsch sprachen, sangen Sie Ihre Liede weiter auf jiddisch. Im Jahr 1925 waren noch 173.000 Juden in Berlin wohnhaft und damit die größte jüdische
Gemeinde in Deutschland, heute nur noch weniger als ein Zehntel davon. Gerade in der heutigen Zeit mit seinem wieder aufkommenden Antisemitismus ist es deshalb wichtig, die jiddische Sprache zu pflegen und die Erinnerung aufrecht zu erhalten.
Einer, der sich der Tradition verpflichtet hat, ist Olaf Ruhl. Der Rheinländer schafft es auch mit nur 5 Sängern einen Chor zu bilden und mit absoluten Laien, ohne jede Vorkenntnis, in zwei Stunden 6 Lieder einzustudieren. Bravo!
Nebenbei erfährt man viel über die jiddische Tradition und auch ein Witz über die Mischpoke (Familie) darf nicht fehlen. Wer den Abend versäumt hat, schade drum. Wir jedenfalls hatten Massel (Glück) einen Abend zu
verbringen, an dem wir uns noch lange erinnern werden, vielleicht auch in unseren Khaloymes (Träumen).
Wer jetzt Lust bekommen hat, im Chor „Khaloymes“ mit zu singen: Immer Mittwochs um 20 Uhr trifft sich der Chor in der „Alten Schmiede“, Spittastr. 40. Alle sind willkommen, Also nur Mut und ganz viel Spaß.

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