Bei Social Media denken viele an tanzende Jugendliche auf TikTok, übertriebene Beautyfilter auf Instagram oder Katzenvideos auf Facebook. Doch Social Media Kanäle sind inzwischen viel mehr als nur Spaß und Selbstdarstellung. Das haben auch Aktive in Non-Profit-Organisationen, Sportvereinen und anderen zivilgesellschaftlichen Strukturen erkannt. Über Instagram, Facebook, Twitter und Co. können Nachbarschaftsinitiativen, Freiwilligenagenturen, Fördervereine und andere auf ihre Anliegen aufmerksam machen und neue Mitglieder gewinnen. Wie das am besten gelingt, das erfuhren Interessierte am 22. November 2022 im Online-Workshop „Von der Projektidee zur Social Media Strategie“. Das Projekt civic.net der Amadeu Antonio Stiftung hatte zusammen mit „die freiwilligen“ aus dem Unionhilfswerk und der oskar | freiwilligenagentur lichtenberg dazu eingeladen. In dem drei Stunden langen Online-Treffen gab es Input, Informationen und Tipps von den Expertinnen Teresa Sündermann und Katrin Einert. Dabei kamen auch kreative Phasen nicht zu kurz, in denen die Teilnehmenden selbst Posts entwarfen und anschließend darüber diskutierten.
Allen war gemeinsam, dass ihnen ihr Engagement besonders am Herzen liegt und sie die Aufmerksamkeit dafür erhöhen möchten. Sei es das Aufstehen gegen rechte Gewalt und Antisemitismus, Spenden für einen Flüchtlingsdienst, die Restaurierung einer historischen Orgel oder die Rechte von Menschen mit Behinderungen.
Fiona Finke
Vielfältiges Engagement in sozialen Netzwerken
In einer Kennenlernrunde zu Beginn wurde klar, dass die Hintergründe und Vorkenntnisse der 22 Teilnehmenden vielfältig waren. Für manche war Social Media ein Teil ihrer hauptberuflichen Arbeit in einer gemeinnützigen Organisation. Andere wollten auf ihrem persönlichen Kanal gute Zwecke unterstützen. Wieder andere wünschten sich, für ihre ehrenamtliche Initiative oder ihren Verein neue Mitglieder und Unterstützer:innen zu finden. Auch der Verbreitung von Informationen und dem Kampf gegen Desinformation hatten sich Teilnehmende verschrieben. Allen war gemeinsam, dass ihnen ihr Engagement besonders am Herzen liegt und sie die Aufmerksamkeit dafür erhöhen möchten. Sei es das Aufstehen gegen rechte Gewalt und Antisemitismus, Spenden für einen Flüchtlingsdienst, die Restaurierung einer historischen Orgel, oder die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Manche waren bereits privat auf sozialen Netzwerken unterwegs. Doch Urlaubsfotos mit Freund:innen auf Facebook teilen ist natürlich etwas anderes, als Posts auf dem Account des Arbeitgebers oder einer Organisation zu gestalten. In Übungen und Impuls-Vorträgen wurde deutlich, dass zum professionellen Umgang mit den Netzwerken unter anderem ein einheitliches Auftreten, regelmäßige Posts, eine gute Bildauswahl, knackige Texte, aber auch ein wohl überlegter Umgang mit Kommentaren gehören. Eine weitere Erkenntnis des Abends war, dass gemeinnützige Projekte auch bei Social Media vor den altbekannten Herausforderungen stehen: Budget, Mitwirkende und Zeit sind meist knapp. Daher gab es praktische Tipps dazu, wo im Internet rechtefreies Bildmaterial zum Herunterladen zu finden ist und wie man sich die Arbeit beim Design der Beiträge erleichtern kann.
Unterstützung bei der Social Media Arbeit
Die Expertinnen von civic.net betonten, dass Engagement für Demokratie und Zivilgesellschaft im Netz schnell Menschenfeindlichkeit auf den Plan rufen kann. Das ist auch ein Grund dafür, warum das Projekt 2017 gegründet wurde und vom Berliner Senat gefördert wird. civic.net unterstützt zivilgesellschaftliche Organisationen bei der Social Media Arbeit. Das reicht von Workshops zum Community Management und zum Umgang mit Hate Speech bis zu individueller Beratung zur Social Media Strategie und mehr Reichweite. Auch die oskar | freiwilligenagentur lichtenberg fördert digitales Engagement. Wenn Sie für Ihre Organisation oder Initiative ehrenamtliche Unterstützung im Social Media Bereich benötigen, kann Ihnen oskar bei der Suche helfen. Gleiches gilt für alle, die sich engagieren möchten und noch die passende Aufgabe suchen.
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Dieses Interview entstand in der Redaktion Zeigen, was geht!
Sie ist die Freiwilligen-Redaktion der oskar | freiwilligenagentur lichtenberg. Freiwillig Engagierte verfassen für die Redaktion Beiträge über Themen im Zusammenhang mit Engagement. Das Format der Beiträge kann in der Redaktion frei gewählt werden, neben Texten sind auch Videos oder anderes möglich. Die jährlich stattfindenden Freiwilligentage stehen besonders im Fokus. Die Zeigen, was geht! – Redaktion steht allen Interessierten offen. Wir treffen uns an jedem 2. Donnerstag im Monat. Wer mitmachen möchte, meldet sich bitte bei Gül Yavuz: guel.yavuz@oskar.berlin