Wir gestalten unsere Stadt


Das kreative Stadtentwicklungs-Projekt „Wir gestalten unsere Stadt“ brachte Bewohner:innen und Expert:innen zusammen, um Projekte für positive Veränderungen in den jeweiligen Kiezen zu entwickeln. Mitmachen konnte jeder und so kamen vielfältige Gruppen zusammen mit Menschen unterschiedlichen Alters, die schon immer oder auch erst seit Kurzem in Berlin leben. Darunter waren auch viele Familien, Jugendliche sowie Engagierte aus lokalen Initiativen wie wir.de. Das Projekt lief von März bis Mai 2025 in Lichtenberg und Wedding, wo es jeweils vier Workshops mit unterschiedlichen Schwerpunkten gab.

Mehrere Menschen sitzen um einen Tisch mit Kaffeetassen herum und unterhalten sich. Eine Person schreibt dabei etwas auf ein Blatt Papier.
Beim Workshop wurde diskutiert und zusammen geplant.
Auf schwarzem Hintergrund ist mit gelben und lila Wachmalstiften ein Handybildschirm gemalt. Darauf steht: "Berlin in meinem Handy" und "Wir gestalten unsere Stadt". Außerdem ein gemaltes Bild einer Familie.
Informationen auf dem Handy ist einer der Wünsche aus den Workshops.
Eine Hand zeigt etwas auf einem gemalten Stadtplan.
Auf kreativen Stadtplänen zeigen die Workshop-Teilnehmenden, wie sie sich die Zukunft vorstellen.

Gemeinsame Zukunftsvorstellungen entwickeln

Die Idee für das Projekt stammt von Anastasia Usatova, einer freiberuflichen urbanistischen Konzeptkünstlerin, die Projekte im Bereich Kunst, Kultur und Integration entwickelt und durchführt. Für „Wir gestalten unsere Stadt“ nahm sie sich ein bestehendes Konzept vor und entwickelte es weiter. Ihr Ziel war es, ganz unterschiedliche Menschen zusammenzubringen, damit sie sich austauschen und gemeinsame Zukunftsvorstellungen für ihr Wohnumfeld formulieren können.

Um möglichst viele Menschen zu erreichen, warben die Kooperationspartner gezielt in ihren Kiezen für die Workshops. Die Treffen in Lichtenberg entstanden in Zusammenarbeit mit Partnern der Berliner Bürgerplattformen und fanden unter anderem im Rahmen von Nachbarschaftstreffen sowie im Atelier des Stadtteilkünstlers Wadim Hermann statt. Der Fokus lag dabei auf dem Ortsteil Fennpfuhl.

Fünf Personen stehen in einem Künstler-Atelier neben blauen, abstrakten Gemälden und unterhalten sich.
Einer der kreativen Workshop fand sogar in einem Künstler-Atelier statt.

Austausch auf Augenhöhe

Am Anfang jeden Workshops stand die Frage, welche Stärken und Schwächen der Stadtteil hat. Dabei unterstützten Expert:innen und Dozent:innen aus den Bereichen Stadtentwicklung, Sozialarbeit und Bildung. Sie beschäftigen sich professionell mit diesen Themen und wissen, was politisch und finanziell machbar ist. Die Bewohner:innen der Kieze wiederum sind Expert:innen für ihren Stadtteil, das tägliche Leben und Miteinander dort. Dadurch wurde es ein Austausch auf Augenhöhe mit kleinen und großen Expert:innen.

Kreative Stadtteilkarten

So trocken und verkopft, wie das vielleicht klingt, waren die Treffen aber überhaupt nicht. Denn aus den zusammengetragenen Informationen und Ideen machten die Teilnehmenden kreative Infomaterialien wie Flyer und Stadtteilkarten. Dabei durften sich auch wieder alle einbringen und mitgestalten. Darauf zu sehen sind die Verbesserungsideen und Forderungen der Anwohner:innen. Die siebenjährige Sofia fragte sich direkt, ob sich der Bürgermeister den Stadtplan wohl ansehen wird.

Auf schwarzem Hintergrund sind in gelb und rosa typische Orte aus dem Stadtteil Fennpfuhl gemalt. Zum Beispiel Plattenbauten, ein See mit Bäumen und eine Schwimmhalle.
Der Lichtenberger Stadtteil Fennpfuhl war einer der Schwerpunkte des Projekts.
Eine gemalter Stadtplan von Berlin mit bekannten Orten wie Brandenburger Tor, Fernsehturm und Oberbaumbrücke.
Lichtenberg und Wedding sind nicht die typischen Ziele von Berlin-Besuchenden, aber das Zuhause vieler Menschen.

Familienfreundlich, naturnah und digital

Wenn er es tut, wird er sehen, dass es besonders großes Interesse an kindgerechter Freizeitgestaltung, digitalen Angeboten für den Alltag und urbanen Gärten gibt. Viele Menschen finden in Gemeinschaftsgärten nicht nur ein schönes Hobby, sondern lernen ihre Nachbar:innen kennen, werden Teil der Gemeinschaft und können nicht zuletzt entspannen und Abstand vom stressigen Alltag nehmen. Ein wiederkehrender Wunsch war zudem, kostenfreie Tage im Tierpark für Familien mit mehr als einem Kind einzuführen.

Wir gestalten unsere Stadt der Zukunft

In einer Zeit, in der sich viele Menschen mit Blick in die Zukunft machtlos und unsicher fühlen, hat das Projekt „Wir gestalten unsere Stadt“ bei vielen Teilnehmenden das Gefühl von Teilhabe und Mitgestaltung der eigenen Lebensumgebung gestärkt. Auch wenn sie die Probleme der Welt nicht lösen können, tragen sie mit kleinen Schritten zur positiven Entwicklung ihrer Stadt bei.

Auf braunem Hintergrund sind Orte gemalt, die den Bewohner:innen im Wedding wichtig sind. Zum Beispiel ein Marktstand, ein Park und das Rathaus.
Auch im Wedding wurden die Ideen kreativ dargestellt.
Unter der Überschrift "Urban Gardening" sind in bunten Farben ein Stadtgaren, eine große Biene, Radieschen und Garten-Werkzeuge gemalt.
Gemeinschaftsgärten wünschen sich viele der Teilnehmenden für Erholung, Hobby und Kennenlernen.

Die in den Workshops gesammelten Ideen und Vorschläge dienen zunächst dazu, sichtbar zu machen, was den Bewohner:innen wichtig ist und wo Handlungsbedarf besteht. Die Ergebnisse wurden zeitnah auf verschiedenen Webseiten und Social-Media-Kanälen der Kooperationspartner präsentiert. Außerdem wird der Kooperationspartner Community Organizing Deutschland gGmbH sie noch in diesem Jahr digital und in gedruckter Form veröffentlichen.

Das Projekt „Wir gestalten unsere Stadt“ wurde durch die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin (JFSB) gefördert und in enger Zusammenarbeit mit der oskar | freiwilligenagentur lichtenberg, Organizing Germany gGmbH, Berliner Bürgerplattformen (BBP) und Schalasch e.V. realisiert.

Dieser Beitrag entstand in der Redaktion Zeigen, was geht!
Sie ist die Freiwilligen-Redaktion der oskar | freiwilligenagentur lichtenberg. Freiwillig Engagierte verfassen für die Redaktion Beiträge über Themen im Zusammenhang mit Engagement. Das Format der Beiträge kann in der Redaktion frei gewählt werden, neben Texten sind auch Videos oder anderes möglich. Die Zeigen, was geht! – Redaktion steht allen Interessierten offen. Wer mitmachen möchte, meldet sich bitte bei: info@oskar.berlin

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