Zukunft gesehen – Ausstellung bei oskar

Für die neue Ausstellung der oskar | galerie konnten alle Lichtenberger:innen Werke einreichen, die Kunst als Hobby betreiben. Unter dem Titel „Zukunft gesehen‟ sind vom 6. September bis zum 8. November 2024 ca. 30 Kunstwerke ausgestellt.

Künstlerischer Blick in die Zukunft

Das Thema „Zukunft gesehen‟ sollte einen Rahmen vorgeben, aber doch weit genug gefasst sein, damit möglichst viele Laien-Künstler:innen einen Bezug finden. Egal ob Foto, Gemälde, Zeichnung oder Collage – Hauptsache es geht um den Blick in die Zukunft. Denn gerade in einer Zeit, in der Verunsicherung und Pessimismus zu Grundgefühlen geworden sind, kann der kreative Blick in die Zukunft neue Sichtweisen eröffnen.

Der Raum der oskar galerie während der Vernissage: Besucher sind im Raum verteilt, unterhalten sich oder schauen sich Bilder an.
Bei der Vernissage der 4. Lichtenberger Kunstschau in der oskar | galerie.

Ausstellung ehrenamtlich organisiert

Organisiert wurde die Ausstellung vom Freiwilligen-Team der oskar | galerie als 4. Lichtenberger Kunstschau. Sie haben sich nicht nur das diesjährige Thema ausgedacht, sondern auch zum Mitmachen aufgerufen, die eingereichten Kunstwerke gesichtet und fachkundig gehängt, die Ausstellungseröffnung organisiert und vieles mehr.

Am Abend der Eröffnung am 6. September 2024 sind viele der Künstler:innen gekommen, aber auch Besucher:innen aus der Nachbarschaft sind neugierig, was es diesmal zu sehen gibt. In ihrer Eröffnungsrede dankt Brigitte aus dem Galerie-Team allen, die mitgemacht haben und weist darauf hin, wie vielfältig der Blick in die Zukunft, aber auch die Arten von Kunst in der Ausstellung sind.

Zwei Fotos nebeneinander. Jeweils ist eine andere Frau zu sehen, die ein Kunstwerk aufhängt und zurechtrückt.
Die Ehrenamtlichen vom oskar Galerie Team – hier Brigitte und Veronika – haben die Bilder sortiert und aufgehängt.

Glücksbringer für die Zukunft

Die etwa 30 Kunstwerke sind über die Wände des großen Raumes verteilt. Während der Vernissage gehen die Kunstinteressierten von einem Bild zum nächsten oder stehen in Grüppchen zusammen und unterhalten sich über die Werke. Es ist aber auch für Sitzplätze gesorgt, so dass man die Kunst ganz entspannt auf sich wirken lassen kann.

Vor dem großen Fenster der Freiwilligenagentur sitzt Detlef mit seinem Rollator und unterhält sich mit zwei Begleiterinnen. Neben ihnen an der orange gestrichenen Wand hängen zwei Kunstwerke, die Detlef selbst beigesteuert hat. Er malt regelmäßig im Seniorentreff im Warnitzer Bogen in Neu-Hohenschönhausen. Als seine Gruppe von der geplanten Ausstellung erfahren hat, wurde direkt eine Möglichkeit organisiert, die Bilder zu oskar in die Weitlingstraße zu bringen. Detlefs Werke sind von der Natur inspiriert und mit satten Farben auf hellem Grund gemalt. Der „Kirschblütenzweig‟ symbolisiert für ihn den Beginn und „Blauer Vogel‟ ist ein Glücksbringer.

Drei ältere Herrschaften sitzen unter der Wand mit Kunstwerken und lächeln in die Kamera.
Detlef kam mit Begleitung vom Seniorentreff, wo er seine Bilder malt.
Zwei Frauen stehen vor einer abstrakten Malerei und schauen darauf. Eine von ihnen zeigt mit dem Finger auf eine Stelle des Bildes.
Freizeit-Künstlerin Jutta erklärt einer Besucherin ihre Pouring-Technik
Zwei Künstler*innen stehen vor ihren Kunstwerken zum Thema Naturschutz und unterhalten sich angeregt.
Axel und Chistiane unterhalten sich über ihre Kunstwerke zum Thema Naturschutz.

Weihnachten in Gefahr?

Auch in vielen der anderen Kunstwerke sind Natur und Klimawandel das vorherrschende Thema. So fragt Marianne im Titel ihres Ölbilds: „Weihnachten in Gefahr?‟ Das 50x70cm große Gemälde empfängt die Besucher:innen gleich gegenüber vom Eingang. Der Umriss von Kopf und Geweih eines Rentiers verschmelzen mit dem farbenfrohen Hintergrund. Während das Bild auch einfach schön anzusehen ist und gute Laune verströmt, möchte Marianne auf die Gefährdung der Rentiere durch den Klimawandel aufmerksam machen und dass uns das alle etwas angeht.

Auch Christiane verbindet mit „Zukunft gesehen‟ das Thema Natur. Eines ihrer beiden Malereien heißt „Wald Regeneration‟ und zeigt eine Straße, die durch einen Wald führt. Auf der einen Seite ist der Wald zerstört: kahle Baumgerippe stehen zwischen umgestürzten Bäumen, darüber brauen sich dunkle Wolken zusammen. Auf der anderen Straßenseite ist der Wald noch oder wieder gesund, mit grünen Bäumen und angestrahlt von heller Sonne. Am Eröffnungsabend wird Axel auf das Bild aufmerksam, da es ihn an seine Heimat, den Harz, erinnert – im Positiven, wie im Negativen. So kommt er mit der Künstlerin ins Gespräch.

Eine Wand in der oskar galerie mit 11 Malereien.
Diese Wand empfängt die Besucher:innen als erstes in der Kunstschau „Zukunft gesehen“.

Naturschutz, Frieden und Roboter

Passenderweise hängt eines von Axels Kunstwerken gleich daneben. Es ist das einzige, das nicht zweidimensional ist. Aus Holz und einigen anderen Materialien hat er eine längliche Skulptur geschaffen, die von einer bekannten Weisheit inspiriert ist: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.‟

Doch nicht alle Kunstwerke in der Ausstellung haben Natur zum Thema. Einige verbinden mit dem Blick in die Zukunft die Hoffnung, dass die Kinder und Enkel es gut haben werden. Auch Kriegsangst und die Hoffnung auf Frieden sind Motive, bei denen sich sicher viele Betrachtende wiederfinden. Neben all den ernsten Themen sollten Sie die comicartigen Zeichnungen der Haushaltsroboter nicht verpassen. Die kleinen Helfer putzen und saugen, so dass sich die Menschen ausruhen können. Wenn das mal kein positiver Blick in die Zukunft ist.

Sechs Mitglieder des oskar Galerie-Teams stehen als Gruppenbild vor einer Wand mit Kunstwerken und lächeln in die Kamera.
Auch ein Großteil des oskar Galerie-Teams war gekommen und hatte einen schönen Abend.

Mit einem Engagement in die Zukunft starten

Auf jeden Fall regt die Ausstellung zum Nachdenken, Schmunzeln und zum Austausch über das Gesehene ein. Die Kunstschau „Zukunft gesehen‟ ist noch bis zum 8. November 2024 in den Räumen der oskar | freiwilligenagentur lichtenberg zu sehen. Der Eintritt ist frei. Wer sich über ehrenamtliches Engagement im Bezirk Lichtenberg informieren möchte, kann den Ausstellungs-Besuch gleich mit einem Beratungsgespräch verbinden. Dafür am besten vorher einen Termin vereinbaren. Vielleicht hält die Zukunft ja ein bereicherndes Engagement mit tollen Erlebnissen bereit.

Hier gibt es mehr über die oskar | galerie und wie Sie sich einbringen können: https://oskar.berlin/galerie/

Besuchen Sie auch die Kunstmeile Weitlingkiez (13.09.-13.10.2024): https://www.kunstmeileweitlingkiez.de/

Dieser Beitrag entstand in der Redaktion Zeigen, was geht!
Sie ist die Freiwilligen-Redaktion der oskar | freiwilligenagentur lichtenberg. Freiwillig Engagierte verfassen für die Redaktion Beiträge über Themen im Zusammenhang mit Engagement. Das Format der Beiträge kann in der Redaktion frei gewählt werden, neben Texten sind auch Videos oder anderes möglich. Die jährlich stattfindenden Freiwilligentage stehen besonders im Fokus. Die Zeigen, was geht! – Redaktion steht allen Interessierten offen. Wir treffen uns an jedem 2. Donnerstag im Monat. Wer mitmachen möchte, meldet sich bitte bei: info@oskar.berlin

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