„Freiwilligenagenturen? Was ist das? Vielleicht ´was für meine Mutter?“ Solche Aussagen begegneten mir in meiner Arbeit als Koordinatorin für Digitales Engagement immer mal wieder, wenn ich unsere Freiwilligenagentur auf Digitalveranstaltungen vorstellte.
Tatsächlich ist es für Freiwilligenagenturen gar nicht so einfach, jüngere Menschen zu erreichen, die vielleicht auch noch internationale Backgrounds haben. Das sind aber nun mal genau die Menschen, die ich erreichen muss, weil sie sich verstärkt für Digitales Engagement interessieren – meinem Arbeitsschwerpunkt.
Also, was konnte ich tun?
Online Engagements anbieten
Schon bald fand ich heraus, dass es auch Online-Plattformen gibt, die Freiwilliges Engagement vermitteln, individuell per Mausklick. Auf diesen Plattformeln tummeln sich die „Digital Natives“, oft sind es „Expats“ (Internationale, die in Deutschland arbeiten oder studieren). Freiwilligenagenturen können dort ein eigenes Profil erstellen und ihre Angebote einstellen.
Eine dieser Plattformen betreibt das Berliner Startup Vostel. Dort erstellte ich ein oskar-Profil und merkte bald, dass ich mit dem Einstellen der Angebote und der Pflege des Profils nicht hinterherkam. Und dann sollte ich die Beiträge auch noch zusätzlich auf Englisch einstellen! Eigentlich hatte ich zu wenig Zeit für eine angemessene Pflege des Profils und ich erwog, es vielleicht doch wieder zu löschen.
Dann kam Martin ins Spiel
Martin war schon länger als Freiwilliger für oskar aktiv und setzte sich vehement dafür ein, dass wir als Freiwilligenagentur noch sichtbarer werden sollten: mehr Flyer, mehr Poster, mehr Interaktion mit lokalen Geschäften, mehr den Kiez bespielen.
Die digitale Öffentlichkeitsarbeit hatte er dabei gar nicht im Fokus, obwohl er aus dem IT-Bereich kommt. Doch dann wechselte er seinen Job und hatte plötzlich nicht mehr so viel Zeit, um Flyer zu verteilen, Poster aufzuhängen und überhaupt, um vorbei zu kommen. Oskar war ihm aber mittlerweile ans Herz gewachsen (so wie er uns auch) und so kam er zu seinem neuen Amt als Vostel–Beauftragter von oskar. Dieses Engagement kann er online von jedem Ort mit Internet ausführen, zu Zeiten, die ihm passen.
Wir starteten es als Versuch
Wir von oskar schicken ihm die Engagement-Angebote per Mail, die wir für besonders geeignet halten und Martin stellt sie bei Vostel ein. Er sucht dafür auch geeignete lizensfreie Fotos zur Untermalung des Angebotes und übersetzt die Angebote außerdem mit der Online Software „Deepl“ zusätzlich ins Englische (tolles Tool übrigens!).
Mittlerweile mag Martin seine Rolle als Vostel-Beauuftragter und füllt sie mit Leben:
Immer mit einem wachen Blick prüft er die Angebote genau auf ihre Eignung. Wenn irgendetwas nicht stimmt oder er eine Nachfrage hat, wendet er sich selbst an die Ansprechpartner:innen von Vostel und ist bei denen schon recht bekannt. Wie schon vorher bei den Flyern und Postern überlegt er sich auch hier außerdem Strategien dafür, wie er die Angebote noch besser gestalten kann, damit Interessierte sie finden.
Wir von oskar denken: Insgesamt ein tolle Entwicklung und freuen uns sehr über die Unterstützung von Martin, unserem Vostel Betreuer.
Nicht nur Vostel
Mittlerweile gibt es auch gute Alternativen zu Vostel und anderen mehr oder weniger kommerziellen Plattformen. Allen voran natürlich unsere gemeinsame Plattform von Gutes Geht Digital.
Besonders zu empfehlen ist auch die Plattform der Aktion Mensch, mit jeder Menge digitaler Engagement-Angebote.
Nicht zuletzt können Interessierte auch auf unserer Webseite nach Engagement-Angeboten schauen.
Mehr Infos zu dem Modellprojekt Online Gutes tun.